zur Zeit haben wir eine reichhaltige Ernte - allerdings leider in Form von fast nicht enden wollenden Mengen von Fallobst. Die Bienen waren sehr fleißig und wir haben ungeahnte Mengen Obst in unserem winzigen Garten.
Die Birnen sind saftig, aber in der Regel von Wespen angefressen, die Äpfel sind oft das vorübergehende Domizil von Apfelwicklern denn wir spritzen kein Zeug im Garten. Erste wegen der Kinder und inzwischen wegen der Hunde, Hühner und Bienen.
Beide Früchtsorten fallen zur Zeit in größeren Mengen mit mehr oder minder lautem "Rums" auf den Kies und in die Beete. Apfelmus ist gekocht und das Birnenkompott sollte inzwischen auch ausreichen.
Bei der Suche nach weiteren Verwendungsmöglichkeiten bin ich immer wieder auf Fruchtleder gestoßen. Das ist einfach gesagt, ein leicht - oder gar nicht - gezuckerter Fruchtbrei, der im Ofen zu dünnen weichen Platten getrocknet wird.
Für Obstreste und überzählige Früchte mal eine interessante Verwendung, insbesondere, wenn man so gern nascht wie ich und inzwischen eine gesündere Alternative zum Gelantine-Zuckerzeug sucht.
Also ich habe sie für mich eine neue Leckerei gefunden. Ich mag das Fruchtleder, muß aber wohl noch ein bischen üben. Erst fand ich die Fruchtrollen zu klebrig und weich, habe dann zu lange gewartet und nun sind sie mir teils etwas fest geworden. Am tollen intensiven Fruchtgeschmack ändert das nichts.
Rezept:
500g geputzte Früchte
4 Eßlöffel Zucker
2 Eßlöffel Zitronensaft
Jede Fruchtsorte getrennt mit dem Pürierstab pürieren.
Backofen auf 40-50°C vorheizten, Backbleche im Backpapier belegen und das Püree möglichst nur 2-3 mm dick auftragen.
Die Pürees 12-20 Std. trocknen lassen, bis sie sich vom Backpapier abziehen lassen. Die Oberfläche fühlt sich glatt und meist kaum noch klebrig an.Während der Trocknungszeit die Ofentüre immer wieder einmal für 1-2 Min. einen Spalt weit öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Die entstanden Fruchtplatte auskühlen lassen, anschließend in Streifen schneiden und diese schneckenförmig aufrollen. Ich habe sie mit Butterbrotpapier umwickelt und mit Wurstgarn zusammengebunden. Luftdicht aufbewahrt sind die Fruchtrollen ca 3 Monate haltbar.
Die Trockendauer ist von der Feuchtigkeit des Pürees und der tatsächlichen Dicke der aufgestrichenen Masse und von der Genauigkeit der Ofenttemperatur, deshalb wird die Trocknungszeitspanne immer sehr großzügig angegeben.
Am Besten bereits nach 10 Std. die Konsistenz des Pürees immer wieder mal prüfen.
ich habe schmale Streifen Butterbrotpapier um die Rollen gelegt und mit Wurstgarn zusammengebunden. Das sieht hübsch aus und verhindert das zusammenkleben. Dann ab in ein steriles Glas oder in eine Blechdose. Soweit kommen meine aber nicht. Die stehen schon zum Naschen auf dem Tisch.
Ich werde demnächst noch Pflaumen, Ananas und Kürbispüree ausprobieren. Ganz toll sollen Fruchtrollen aus Erdbeeren und Mango sein. Die braucht man nur als Pürree - also ganz ohne Kochen auf das Backpapier streichen und trocknen.
Ich wünsche Euch viel Spaß in der Erntezeit und
beim Ausprobieren.
Macht es Euch schön !
Eure Eva
Liebe Eva,
AntwortenLöschenwas für eine hübsche Idee! Es erinnert mich an Quittenbrot, was aber dicker ist und in Stücke geschnitten wird. Da wir einen Quittenbaum haben, hatte ich das mal gemacht und es hat sehr lecker geschmeckt. Die Idee mit Äpfeln oder Birnen in augerollter Form ist toll. Die Trocknungszeit dürfte kürzer sein, weil dünner und das Aufrollen sieht einfach klasse aus!
Leider gibt es in diesem Jahr keine Quitten, aber vielleicht versuche ich's dann noch mal mit Äpfeln
Danke für den Tipp und liebe Grüße
Monika
Hallo Eva,
AntwortenLöschendas ist eine tolle Idee zur Verarbeitung von Obst! Mein Mann und ich haben uns dieses Jahr spontan einen Garten gekauft und wussten als "Neulinge" nicht, wozu wir die viele Ernte aus Äpfeln, Birnen und Pflaumen in so kurzer Zeit verarbeiten sollten. Ich werde demnächst die Fruchtschnitten aus Äpfeln testen (wird sicherlich auch unseren Kindern schmecken :o)) und dann nächstes Jahr mehr unserer Ernte dafür verwenden.
Danke für diese Idee und die ausführliche Anleitung!
Liebe Grüße
Julia
Hi Eva,
AntwortenLöschenIch liebe sehr solche dekorativen Süßigkeiten und denke das es sogar bei den Gästen sehr gut ankommt und sogar ein sehr guten Geschmack hat! Das ist ein unikat und gibt es nirgendwo zu kaufen. Eine sehr gute Sache um auch auf dieses Thema ins Gespräch zu kommen:)
Liebe Grüße
Veronika
Tolle Idee, hab ich noch nie gesehen :) Ist mal was anderes als der klassische apfelkuchen. Du hast dir auch viel Mühe mit den Bildern gemacht. Deine Häkelsachen gefallen mir auch super gut. Lg Daniela
AntwortenLöschen