Herbstzeit ist bei uns Heidezeit. Wenn das Wetter es zuläßt, fahren wir anfang bis mitte September in die Heide. Glücklicherweise sind das je nach Strecke und Straße nur 1 bis 1,5 Stunden Fahrtzeit und so ein lohnender Ausflug. Wir waren letztes Wochenende alle zusammen unterwegs und haben uns auf die Suche nach Preiselbeeren gemacht.
Die Suche und Ernte von Blaubeeren haben wir uns geschenkt, denn es soll extrem wenig wilde Blaubeeren gegeben haben. Ein Gerücht, das sich leider bei der genauen Überprüfung vor Ort bewahrheitet hat. Die Suche nach den Preiselbeeren war zuerst auch eher weniger ertragreich, aber das liegt daran, das ich mich einfach nicht erinnern kann, wohin meine Eltern mich immer geschleppt haben.
Wir müssen also unsere eigenen Stellen finden, denn die vage Auskunft meiner Mutter: " na halt die Strecke, die wir immer gefahren sind, an dem Fliegenpilz ( ein "berühmter" fliegenpilzförmiger Kiosk an der Straße ) vorbei, und dann hinter dem kleinen Ort nach links, oder war es rechts ? in den Wald..... hilft mir in Zeiten von Navi und GPS nicht weiter. Schade eigentlich.
Zu meiner großen Freude haben wir zusammen eine sehr schöne Stelle gefunden. Es ist ein
großer offener Bereich in der südlichen Lüneburger Heide in der Nähe von Hermannsburg.
Er heißt Misselhorner Heide. Der Bereich in dem wir waren ist " Tiefental " - hier mal ein Link:
Lüneburger Heide : Misselhorner Heide.
Man kann dort wunderbar parken und wenn gewünscht, an einigen schönen Holztischen und Bänken picknicken - mit einem wunderschönen Blick über die offene Heide. Wir sind von dort einen kleinen Rundwanderweg um die Heide und durch ein kleines Stückchen Wald in Richtung Tiefental gegangen.
Der Wald ist voller Preiselbeeren und einige Blaubeersträuchern - die aber so gut wie leer waren - nun ja, die Blaubeerzeit ist schon vorbei, aber man konnte den Büschen ansehen, das es dieses Jahr einfach sehr wenige Blaubeeren gab. Für uns haben die paar Beeren aber gereicht, um schöne blaue Finger und Zähne zu bekommen.
Eigentlich war es ideal: Blaubeeren essen, und dabei Preiselbeeren sammeln.
Die Preiselbeeren sind übervoll behangen. Sowas kenne ich gar nicht. Das Pflücken hat jedenfalls mächtig Spaß gemacht, auch wenn sich einige Spaziergänger sehr gewundert haben, was wir da so fleißig pflücken. Die Verwunderung beruhte auf Gegenseitigkeit, denn ich war sehr erstaunt, das ausgerechnet Preiselbeeren unbekannt zu sein schienen. Da hat wohl das Glas drumherum gefehlt
- grins -
Aus dem Tiefental heraus ging es wieder Richtung Heideflächen, auf diesen wunderschönen besandeten Wegen. Wenn man nicht mal Ruck Zuck nach Jütland fahren kann, ist die Lüneburger Heide für mich eine schöne Alternative. Das Meer fehlt mir zwar und natürlich sieht es hier ganz anders aus, aber der Duft von warmem Sand, Heidekraut und vereinzelten Kiefern erinnert mich doch stark an die Bereiche vor den Dünen von Westjütland. Ach was. Die Lüneburger Heide hat einfach ganz tolle Ecken.
Die Preiselbeeren habe ich bis heute Nachmittag in meinem Kühlschrank geparkt. Nachdem ich sie heute Nachmittag nochmal verlesen habe, stehen sie nun auf dem Herd und werden gleich von mir zu köstlicher Preiselmarmelade gekocht. Die zeige ich Euch dann morgen.
Viele Grüße,
Eure Eva