Klares Glas, grobes Leinen, feine Baumwolle und makelloses Porzellan, angelaufenes Silber, zarte Wachsblumen.
Die Gegensätze sind hier der Reiz. Die grobe Holzbasis der Cloche läßt die Glasglocke umso luftiger wirken, feines Blasenglas als Vase wirkt wir ein Lichtfänger dazu die feinen Wachsblüten auf ihren zarten Stängeln. Dazu ein paar sehr kleine Porzellanfiguren.
Einen Teller aus Bauernsilber üppig mit einer Tortenspitze, grobem Sisalgewebe und vielen kleinen Teilen dekoriert, Licht wird gebrochen , gespiegelt und unterschiedlich reflektiert , und wird so zum eigentlichen Dekorationselement.
Eine Mischung aus Glas, Silber, groben Stoffen, feinen Spitzen und altmodischen Blumen, an einem schönen Frühlingstag mit fantastischem Licht. Und doch ... ist der Viktorianische Stil nicht auch immer etwas morbide ?
Ich habe darauf verzichtet, aber eigentlich hätte ich noch ein kleines Knöchelchen, einen Flügel oder einen Schmetterlingsflügel dazu legen müssen, damit es dem Stil entspricht.
Es war ja gerade modern, alles zu einer Sammlung zusammenzustellen, was irgendwie skurril, erstaunlich, schön oder selten war. Die berühmten englischen
Victorian Glass Taxidermy waren randvoll mit Blumen, Schmetterlingen, Knöchelchen, ausgestopften Tieren und ähnlichem bestückt.
Auf Tischchen plaziert, neben zarten Stühlen, auf denen man ( Frau) nur auf der Kante sitzen durfte, winzige Toasts knabbernd und an der Teetasse nippend.
Eine reizvolle und skurrile Zeit - die, wie man merkt, für mich theoretisch durchaus etwas anziehendes hat... Ernsthaft betrachtet wäre ich aber wohl eher die gewesen, die die Toasts hätte zubereiten müssen. ...Was ich wiederum überhaupt nicht bevorzugen würde - neben einigem anderen unerfreulichem jener Zeit.
Und nun wieder zurück im " hier und jetzt " wünsche ich eine gute Restwoche,
Eva